2. Platz des Rolf-Joseph-Preises 2021 geht an die Projektgruppe des Goethe-Gymnasiums „Jüdisches Leben in Bad Ems“

Von links: Elisa Zimmermann, Nele Maus, Bjarne Fallen, Luca Urban, Tamara Büschgens (wissenschaftliche Hilfskraft der Rolf-Joseph-Gruppe)

2. Platz des Rolf-Joseph-Preises 2021 geht an die Projektgruppe des Goethe-Gymnasiums „Jüdisches Leben in Bad Ems“

Auf jüdischen Spuren in Berlin wandelten vier Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe „Jüdisches Leben in Bad Ems“. Bei einer Stadtführung bewunderten sie die im maurischen Stil erbaute Neue Synagoge, die verschachtelten Gebäude der Hackeschen Höfe, in denen ein mutiger blinder Bürstenmacher jüdische Verfolgte des Naziregimes versteckte, und die Rosenstraße, wo 1943 nichtjüdische Frauen erfolgreich für die Freilassung ihrer jüdischen Ehemänner demonstrierten. Bei einer anschaulichen Führung im Jüdischen Museum erfuhren die Schüler*innen, welche Speisegesetze strenggläubige Juden befolgen und welche Bedeutung die Heilige Schrift der Juden, die Tora, hat. Besonders interessiert folgten sie den Ausführungen jüdischer Mitbürger*innen, die in Videos ihr heutiges Leben in nichtjüdischer Umgebung schilderten. Am Abend dann der Höhepunkt der Reise: Die Verleihung des Rolf-Joseph-Preises in der Michael-Blumenthal-Akademie des Jüdischen Museums. Die Reden der Vertreterinnen des Jüdischen Museums, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ regten die aufmerksamen Zuhörer*innen zum Nachdenken an. Sie verfolgten beeindruckt die Präsentationen der anderen Preisträger. Am meisten aber bewegten die Schüler*innen die sehr persönlichen Worte, mit denen ein Mitglied der Joseph-Gruppe an ihren Namensgeber, den Berliner Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugen Rolf Joseph, erinnerte: Aus einer ersten Begegnung anlässlich eines Synagogenbesuchs im Rahmen des Religionsunterrichts entwickelte sich eine geradezu familiäre Beziehung, die zur Veröffentlichung eines Buchs und nach dem Tod von Herrn Joseph zur Gründung des Preises führte. Den zweiten Platz dieses Preises durften die Schüler*innen des Goethe-Gymnasiums in Empfang nehmen für ihre Forschungen zu dem Bad Emser Arzt Dr. Siegfried Cohn und seiner Familie.

Am 9. 11. werden zwei Projektteilnehmer auf dem Bahnhofsvorplatz in Bad Ems bei „Gebet und Gedenken“ in der Nähe des ehemaligen Wohnhauses der Familie Cohn über deren Leben und Leiden berichten. Herzliche Einladung dazu!

 

Text Elisabeth Knopp
Bild Martin Bröcker

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