Brot teilen. Mensch werden.

„Iss dein Brot, und wenn du kannst, auch das deines Nächsten“. So lautete das Gesetz von Auschwitz. Primo Levi, Überlebender, erinnert sich an den Moment, als – nach der Räumung des Lagers durch die Nazis – zum ersten Mal wieder jemand sein Brot mit ihm teilte: Er erkennt „diesen Augenblick als den Anfang jener Verwandlung, die uns, die wir nicht starben, von Häftlingen nach und nach wieder zu Menschen machte.“ Diese und weitere Erfahrungen des Brot-Teilens, eines Zeichens von Mitmenschlichkeit in unmenschlicher Zeit, standen im Mittelpunkt eines Gottesdienstes in der evangelischen Kirche in Frücht am 29.1.2023. Christlichen, jüdischen und muslimischen Besuchern wurde dabei bewusst, dass sie nicht nur in dem Gebot zu teilen und durch die Bedeutsamkeit des Brotes miteinander verbunden sind, sondern auch in der Aufgabe, Frieden zu stiften und mutig für Menschlichkeit einzutreten. Anlass dieses bewegenden Gottesdienstes mit Pfarrerin Antje Müller, Gemeindereferentin Tanja Kaminski und Wolfgang Elias Dorr von der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz war der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der jährlich am 27.1., dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, begangen wird.

Herzlichen Dank an die Lektorinnen Talida Dämgen und Nora Haupt (beide 10a) für ihre Mitwirkung!

 

Text Elisabeth Knopp
Bilder Evangelische Kirchengemeinde Frücht

Zurück