Die Schule von (Athen) Bad Ems!

Was wäre Europa ohne das geistige Erbe Griechenlands? Sokrates und Platon, Aristoteles und Heraklit, die Mathematiker Pythagoras und Archimedes – sie und noch viele andere Denker hat der italienische Künstler Raffael im Jahr 1510 n. Chr. auf einem kolossalen Wandgemälde verewigt. Die „Schule von Athen“ befindet sich im Vatikan und zieht jedes Jahr Millionen von Besucher an.

Viele gute Gründe also, sich dem Werk und seinen Protagonisten im Unterricht zu widmen. Noch vor den Sommerferien hatten sich die Latein-Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a, b und c dies zur Aufgabe gemacht. Nach intensiver Recherche zum Wirken der großen antiken Philosophen ging es an die Analyse von Raffaels Meisterwerk. Leitfrage war dabei, ob der Künstler die Geistesgrößen in einem Maße abgebildet – damit interpretiert – hat, das sich mit heutigen Sicht der Schüler deckt oder von ihr abweicht.

Dazu musste die Aussageabsicht Raffaels sowohl für jede Figur als auch im Ganzen vor dem Hintergrund seiner Epoche, der Renaissance, analysiert und diskutiert werden. Erschwert wurde dies durch die Tatsache, dass bis heute nicht alle Figuren zweifelsfrei zugewiesen werden können: So ist zum Beispiel unklar, ob es sich bei Archimedes nicht doch im Euklid, einen anderen bedeutsamen griechischen Mathematiker handeln könnte.

Nichtsdestotrotz ging es nach der Theorie in die Praxis: Die Lateiner stellten nun das Gemälde szenisch so genau wie möglich nach; jedem war eine Figur zugewiesen, auf deren Darstellung er achten musste. Anschließend galt es dann, das eigene Urteil einzubringen und die Figuren so zu verändern, dass sich die Aussage des Bildes in Teilen oder in der Gänze im diesem Sinne veränderte.

Was daraus geworden ist, lädt zur Diskussion ein. Überzeugen Sie sich also selbst, werter Leser! Nur so viel sei verraten: Den Schülerinnen und Schülern war das Gemälde zu harmonisch!

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