Einblick in den Alltag römischer Legionäre am Limes

Die zweite Schulwoche nach den Herbstferien begann für die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen im Fach Latein und ihre beiden Fachlehrer Herr Ansbacher und Frau Rheinspitz mit einer Exkursion in das Limeskastell nach Pohl. Dort konnten die Jugendlichen ihr im Unterricht erworbenes Wissen hinsichtlich der Geschichte und Bedeutung des Limes durch Führungen und Mitmachangebote in interessanter Weise vertiefen. Vor allem die Hinweise auf die Details, die bei der Rekonstruktion des historischen Bauwerks beachtet wurden, konnten die jungen Besucher durchaus beeindrucken.

Ein Schwerpunkt lag auf dem Tagesablauf, der Ernährungsweise und dem Zusammenleben der Besatzung des Kastells. Zur Veranschaulichung  wurde ein Schüler als Grenzsoldat eingekleidet, und man konnte z. B. erfahren, dass die meist germanischen Hilfstruppen schon an der ovalen Form ihres Schildes zu erkennen waren, während das scutum der regulären römischen Soldaten quadratisch ausgeformt war.

Am Limes begegneten sich Germanen und Römer, und so eignet sich diese Region in besonderer Weise dazu, die Unterschiede in der germanischen und römischen Lebensweise zu erfahren. Viele Bezeichnungen haben die Germanen auch aus der römischen Lebenswelt in ihren Wortschatz aufgenommen.

Bei den Aktionen zum Mitmachen traf vor allem das Bogenschießen auf großen Anklang  unter den Schülerinnen und Schülern.

Im Rückblick lässt sich sagen, dass alle Beteiligten den Besuch in Pohl als überaus lehrreiche und unterhaltsame Ergänzung zum Unterricht empfanden. Immerhin verlief ja der Grenzzaun Limes durch den Ort Bad Ems selbst, so dass im Lateinunterricht unseres Gymnasiums die Beschäftigung mit dem Limes als Begegnungsstätte verschiedener Kulturen einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Seit der Eröffnung des möglichst authentisch rekonstruierten kleinen Grenzkastells im Jahre 2011 liegt es nahe, dass ein Besuch in Pohl den Unterrichtsstoff durch Anschaulichkeit und eigenes Erleben aufwertet. Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen unseres Ausfluges leisteten auch die beiden Cicerones Herr Perabo und Herr Holzhäuser, die als engagierte Ehrenamtliche ein lebendiges Programm für uns zusammengestellt hatten.

 

Martina Rheinspitz

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