Frankreichaustausch 2019

Fahrt nach Pontchâteau vom 22. bis 29. Mai 2019

Am letzten Mittwoch ging unsere diesjährige Frankreichfahrt nach Pontchâteau zu Ende, an der diesmal 39 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 9 teilnehmen konnten.

Eine Woche zuvor war die Truppe, begleitet von Frau Haas und Frau Becker, nach gut 13-stündiger Fahrt wie immer in gespannter Erwartung an unserer Partnerschule, dem Collège Quéral in Pontchâteau, angekommen und wurde von den Austauschpartnern und ihren Familien herzlich empfangen. Da unsere Reise den Rückbesuch des Austauschs bildete, kannten sich die meisten Schüler bereits aus 2018 und die Wiedersehensfreude war groß.

Am kommenden Morgen musste unsere Gruppe dann geteilt werden. Dies hat sich ergeben, seit in Pontchâteau vor drei Jahren ein zweites Collège (das Collège Kahlo) eröffnet wurde, das in jedem Schuljahr zusätzliche Schüler von Quéral aufnimmt und an dem unsere Kollegin, Mme Isel, ebenfalls unterrichtet. (An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an Mme Isel für die zeitaufwändige und durch die zwei Schulen komplizierte Organisation des Austauschs!!!) Und so begrüßte der neue Schulleiter des Collège Quéral, M. Tavant, 32 deutsche Schüler und Frau Becker mit einem pot d‘accueil (Begrüßungsumtrunk), bei dem uns eine junge Deutschklasse Lieder vortrug und wir leckere clafoutis kosten konnten (Fotos 2 und 3). Zeitgleich wurden die übrigen Deutschen zusammen mit Frau Haas im Collège Kahlo von der dortigen Schulleiterin empfangen.

Nach der Begrüßung hatten unsere Schüler im Quéral morgens Gelegenheit, eine Hip-Hop-Vorführung zu sehen (die herausragende Gruppe hat beim Wettbewerb auf nationaler Ebene am Tag unserer Heimfahrt den zweiten Platz belegt https://trois-rivieres.paysdelaloire.e-lyco.fr/college/championnat-de-france-de-hip-hop), die Kahlo-Schüler besuchten verschiedene Unterrichtsstunden und alle konnten mittags mit ihren Partnern in der Schulkantine essen (Fotos 4 und 5). Am Nachmittag traf sich die gesamte deutsche Gruppe dann im Zentrum von Pontchâteau zu einer Stadtführung mit Mme Blanchard, der Stadthistorikerin, und konnte auch die moderne Mediathek der Stadt besichtigen. Außerdem hatten die deutschen Schüler noch etwas Zeit, die Stadt eigenständig zu erkunden, was angesichts der Sommertemperaturen primär von der Suche nach Eis geprägt war…

Am Freitag fand unser erster Tagesausflug statt. Nach einem Zwischenstopp an einem Staudamm (Barrage d’Arzal) (Foto 6) war unser Ziel der Tierpark von Branféré, den wir bei traumhaftem Frühlingswetter erleben konnten. Zunächst erkundeten die Schüler auf eigene Faust die wunderschöne, weitläufige Anlage mit vielen freilaufenden Tieren. Nach unserem gemeinsamen Picknick verbrachten wir dann eine Stunde in einer Art von Kletteranlage ein paar Meter über dem Boden in Netzen zwischen den Bäumen (Fotos 7 bis 9), für viele ein Highlight. Nach einer interessanten Vogelschau traten wir dann den Heimweg an, mit einem einstündigen Halt in dem malerischen Städtchen La Roche Bernard.

Am Wochenende organisierten die Gastfamilien wie immer die verschiedensten Ausflüge in die Umgebung. Viele Schüler fuhren ans Meer, z. B. in den mondänen Badeort La Baule, dessen Strand zu den schönsten in Europa zählt oder sie besichtigten Nantes. Zu den beliebten Zielen der Großstadt gehören die „Machines de l’Ile“ mit ihrem berühmten Riesenelefanten. Andere Familien fuhren in das mittelalterliche Städtchen Guérande, zu dem Aquazoo „Océarium“ in Le Croisic oder nach St. Nazaire, sei es zum Shoppen oder aber um das Auslaufen berühmter Segelschiffe oder den Schiffsbau der Werft in St. Nazaire zu besichtigen.

Die letzten beiden Tage vergingen wieder wie im Flug. Am Montag erlebten unsere Schüler einen typischen, französischen Schultag von 8.15 Uhr bis 16.45 Uhr (!), eine Herausforderung für unsere Truppe und so diskutierten wir viel über die Unterschiede zum deutschem Schulsystem wie z.B. längere Sommerferien und gemeinsames Essen einerseits, aber viel Leerlauf und späte Heimkehr / wenig Freizeit andererseits. Insgesamt waren sich die meisten unserer Schüler wieder einig, nicht mit ihren französischen Partnern tauschen zu wollen. ;-)

Unser zweiter Tagesausflug führte uns zunächst zu einer Wasserburg (Suscinio) mit Führung der Anlage, anschließend ging es zum Picknick an den nahegelegenen Strand von Sarzeau (Fotos 10 bis 12). Angesichts des regnerischen Wetters blieben wir jedoch nicht am Meer, sondern zogen es vor, einen Abstecher in das schöne Städtchen Vannes zu machen, wo unsere Schüler noch letzte Souvenirs besorgen konnten.

Am gleichen Abend gab es dann noch eine Abschiedsfeier. Bei Bergen von Crêpes, mehreren Salaten und Käseplatten konnten wir im Saal des Collège Kahlo zusammen zu Abend essen (Fotos 13 bis 19), Musik hören und tanzen und noch viele Fotos machen.

Und so verabschiedeten sich viele Schüler am folgenden Morgen wie so häufig recht tränenreich von ihren Partnern. Die lange Heimfahrt mit diversen Stopps, u. a. einem Crêpes-Picknick (Foto 20) und dem obligatorischen Burger King–Halt in Luxemburg (eigentlich Tank–Stopp) verging dann doch rasch, auch mit Siesta und Handy, denn dank Ladeoption an jedem Sitzplatz konnten alle hemmungslos ihren Akkustand strapazieren. :-)

Für weitere Treffen oder einen längeren Frankreich- bzw. Deutschlandaufenthalt müssen die Acht- und Neuntklässler nun selbst die Initiative ergreifen. Eine Möglichkeit sind immer die Pfingsttreffen der Städte Nassau – Pontchâteau, im kommenden Jahr unter Teilnahme der Lahn Sin(n)fonie und einigen unserer diesjährigen Frankreichfahrer. Eine zweite Option wäre ein mehrwöchiger Schulbesuch, so wie dies die beiden französischen Zehntklässlerinnen, Angie Campfort und Emilie Hérant, die wir auf der Rückfahrt mit nach Ems gebracht haben, gerade beginnen: Sie besuchen für drei Wochen den Unterricht am Goethe-Gymnasium. Wer über einen solchen individuellen Austausch nachdenkt, möge sich gerne bei Frau Becker melden! Wir werden euch in jeder Hinsicht gerne beraten und unterstützen!

 

Abschließend noch ein Hinweis für die nächsten Treffen im Jahr 2020/21: Voraussichtlich wird der Besuch der Franzosen statt im Mai erst im September 2020 durchgeführt und unser Gegenbesuch erfolgt kurz nach den Osterferien im April 2021.

 

Text Uschi Becker, Fachvorsitzende Französisch
Bilder  

 

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