Frieden erleben – Verantwortung teilen

14 Jugendliche aus dem Rhein-Lahn-Kreis reisten über Christi Himmelfahrt nach Taizé in Südfrankreich. Gemeinsam mit jungen Menschen aus aller Welt erlebten sie fünf Tage der Stille, des Austauschs und der internationalen Begegnung. Die Fahrt – organisiert vom Evangelischen Dekanat Nassauer Land und drei Schulen der Region – wurde zu einer besonderen Erfahrung: für persönlichen Glauben, gemeinschaftliches Leben und die Frage, was jeder und jede Einzelne zu Frieden und Verantwortung in der Welt beitragen kann.

In allem ein innerer Frieden
Jugendliche aus dem Evangelischen Dekanat, des Goethe-Gymnasiums, des Johannesgymnasium und des Leifheit-Campus’ nahmen an der internationalen Begegnung in Taizé 2025 teil

14 Schülerinnen und Schüler, begleitet von drei Lehrkräften sowie weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern, machten sich über Christi Himmelfahrt für fünf Tage auf den Weg nach Taizé  –  einem kleinen Ort im Süden Frankreichs. Taizé ist bekannt für seine internationale Gemeinschaft an Brüdern bekannt. Darum fahren seit Jahrzehnten junge Menschen an diesen Ort, um miteinander ein einfaches Leben zu teilen. In der Begegnung mit anderen jungen Menschen aus vielen Ländern wird über das Leben zu Hause, Glauben, gesellschaftliche und politische Ansichten und vor allem Frieden geredet. „Was kann verantwortungsvolles Leben im Alltag von Jugendlichen bedeuten?“, war dann auch eine der wichtigen Fragen auf dieser Kooperationsfahrt, die erstmalig von der Jugend des Dekanats Nassauer Land und drei Schulen aus dem Rhein-Lahn-Kreis organisiert wurde.

Neben der internationalen Jugendbegegnung gab es eine Menge an Spaß und Musik. Für viele der Teilnehmenden war es eine Reise voller Eindrücke, Stille, Austausch und spiritueller Impulse.

Der Alltag in Taizé folgt einem festen, aber dennoch besonderen Rhythmus. Drei Mal am Tag versammeln sich alle Teilnehmer zum gemeinsamen Gottesdienst in der großräumigen Kirche. Dazwischen finden Bibelstunden statt, bei denen über Glaubensfragen und Lebenswege gesprochen wird. Auch das gemeinsame Essen ist fester Bestandteil des Tages – einfach, aber gemeinschaftlich.

In der freien Zeit bieten sich viele Möglichkeiten: Ob bei sportlichen Aktivitäten, beim Spielen, beim Gespräch mit anderen Jugendlichen oder bei stillen Momenten im Garten – die Tage in Taizé sind geprägt von Gemeinschaft, Offenheit und innerer Ruhe. Dabei entstehen oft Begegnungen, die über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg verbinden.

Für drei der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war es nicht der erste Besuch in Taizé – und dennoch war auch dieser Aufenthalt auf seine ganz eigene Weise besonders. Jeder Moment dort fühlt sich neu an: Andere Menschen, andere Gespräche, andere Gedanken. Taizé ist ein Ort, an dem man mit jeder Reise ein Stück wächst. Die besondere Atmosphäre, die Ruhe und die gelebte Gemeinschaft lassen den Alltag in den Hintergrund treten. Zeit spielt hier eine andere Rolle – sie verliert an Bedeutung, verlangsamt sich, scheint manchmal stillzustehen. Viele erleben Taizé als einen Ort der Freiheit – fernab von Lärm, Terminen und Erwartungen – einen Ort, der berührt und lange im Herzen bleibt.

In der Stille, in den ehrlichen Gesprächen und in der Kraft des Miteinanders haben viele Teilnehmende auch ein Stück mehr zu sich selbst gefunden. Es sind Erfahrungen, die nachklingen – Erlebnisse und Begegnungen, die man nicht vergisst.

Taizé ist mehr als ein Reiseziel. Es ist ein Gefühl, das man mitnimmt – leise, kraftvoll und bleibend.

Eine Schülerin, die zum ersten Mal mitgefahren war, erzählte, dass sie die Tage als sehr schön und intensiv erlebt hat. Besonders das Gebet am Kreuz löste in ihr Gefühle aus, die lange verdrängt worden waren und sie zum Nachdenken brachten. Auch die Gemeinschaft vor Ort empfand sie als sehr wertvoll. Die offene Atmosphäre, das gemeinsame Beten und das Gefühl, den Glauben ohne Scham oder Zurückhaltung leben zu können, bedeuteten ihr viel. Es entstand ein starkes Gefühl von Zusammenhalt und Verständnis. In dieser Zeit fühlte sie sich geborgen und angekommen. Für sie war es eine wichtige und persönliche Erfahrung, die innerlich etwas in Bewegung setzte und einen Teil ihres inneren Friedens entflammte – und genau deshalb freut sie sich schon jetzt auf das nächste Jahr – sollte diese Kooperationsfahrt wieder angeboten werden.

Danke an Frau Theresa Flöthner, Pfarrerin Ute Eschenbrenner und Pfarrer Markus Bomhard, die diese Reise angeboten und durch die Suche nach Zuschüssen erst möglich gemacht haben.

 

Text Zoe Hannig und Nora Haupt
Bilder Markus Bomhard

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