Goethe-Musiker füllen und erfüllen die Rhein-Mosel-Halle mit Menschen & Musik

„Menschen & Musik“ – so der Schriftzug auf dem in Blau gehaltenen Bühnenbild der Rheinmoselhalle. 229 Schülerinnen und Schüler auf der Bühne. Klänge und Rhythmen, die die mit über 1000 Zuhörern voll besetzte Rhein-Mosel-Halle auch atmosphärisch zum Klingen brachten.

Eltern, Freunde, Verwandte und Musikliebhaber waren endlich einmal wieder getragen von „Menschen und Musik“ auf höchstem Niveau, sie kamen von der Lahn in die Stadt am Rhein und sorgten für einen unvergesslichen Abend, der als unglaubliches Projekt vor vielen Monaten begann. Denn wie Phoenix aus der Asche sind die Musiker des Goethe-Gymnasiums am vergangenen Montag wieder in die Öffentlichkeit getreten. „Die jetzige achte Klasse stand als Fünfer 2019 das letzte Mal auf einer Bühne“, so Musiklehrerin Carina Diefenthal, die gemeinsam mit ihren Kollegen Kay Gutjahr und Uli Diefenthal nicht nur feinstes musikalisch-pädagogisches Können, sondern auch Herzblut, Zeit und viele Nerven in das lange geplante Konzert investiert hat. Dass Schülerinnen und Schüler von der Lahn in absehbarer Zeit die Rhein-Mosel-Halle füllen und erfüllen würden, war vor allem durch Corona eigentlich unvorstellbar geworden. Dass das Konzert schon früh mit über 1100 verkauften Karten ausverkauft war, spricht dagegen für die Musik, für die Goethe-Musikerinnen und -Musiker, aber auch für die große kulturelle Rolle, die Musik in unserer Gesellschaft, auch bei Jugendlichen, einnimmt.

Allein der lange Atem, den die Vorbereitung kostete, ist unfassbar: Logistik, Pädagogik, Musikalität, Kreativität und vor allem nie endendes Engagement und Idealismus. Wurde in den letzten Jahren coronabedingt nur am Computerbildschirm oder im Freien geprobt, so ist es nun möglich geworden, die Idee, die Uli Diefenthal im letzten Jahr hatte, mit Hilfe monatelanger Proben in die Tat umzusetzen. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Ehemalige, ja ganze Familien waren nicht mehr zu bremsen, um die Musik auf die Bühne zu bringen. Musikinstrumente wurden hin- und hergetragen, Räume belegt, Proben vereinbart, private Termine gecancelt. Corona-Tests vor allen Proben, Musik rund um die Uhr, akribische Zeitplanung, Management mit Technik, Sponsoren und guten Geistern auf höchstem Niveau. In der Rhein-Mosel-Halle wurde das Konzert am Montagabend schließlich unter großem Beifall zur Aufführung gebracht. Zu hören waren die Bläserklassen 5a und 5b mit Variationen zu Hänschen Klein und dem Hard Rock Blues, die Bläserklassen 6abc mit den O when the saints und Jus Plain Blues, die Symphonic Band mit Pirates of the Caribbean und Soweto Swing. Tom Schmidt (8a) überzeugte hier als fulminanter Hans Klein, gewitzter und talentierter Gesprächspartner, während Noemi Palacios Prada (8c) mit beeindruckendem Gesang glänzte. Nach der Pause erklang Musik des Schulorchesters, das dem begeisterten Publikum ein James Bond Medley, Manic Menotrom und September präsentierte und den sommerlichen Temperaturen am Rhein heiße Rhythmen auf der Bühne entgegensetzte. Von aufmerksam-faszinierender Stille bis hin zu begleitendem Klatschen erlebte man das gesamte emotionale Repertoire, das Musik, das jugendliche Musikerinnen und Musiker, bieten können. Die Aussage, dass „das Beste in der Musik (…) nicht in den Noten (steht)“, wurde hier Realität. „Das Beste in der Musik“ ist ganz sicher die gemeinschaftsbildende Kraft, die gemeinsame Freude, die Erfahrung des Gefühls vom Getragen-Sein durch das Musizieren, Hören und Erleben, das hier mit jeder gespielten Note in die Tat umgesetzt wurde. Den Abschluss machte die Big Band, die passend zum Tag und zur Hitze mit Monday, Monday, Tequila und Watermelon Man überzeugte. Sarah Pfaff, Ehemalige und mittlerweile professionelle Jazz-Sängerin, bereicherte den Abend mit ausdrucksstark-sensiblem Gesang, der die Musik der Schulensembles überzeugend bereicherte.

Dank der Musikerinnen und Musiker, auch durch den ersten stellvertretenden Schulleiter, Markus Pfaff, ging aber am Ende nicht nur an die Musikerinnen und Musiker, sondern vor allem auch an die helfenden Hände: An den Sponsor der Firma Eaton, vor allem Herrn Spiegel, an Herrn vom Dorp und den Ehemaligen, Dorian Altfort, die für das Gelingen der Technik sorgten, darüber hinaus an das Filmteam von Herrn Büssow, an Tobias Jakobs vom Bläserstudio Koblenz für die Erstellung und Konzeption des Hintergrundbildes und die Instrumentenausstellung im Eingangsbereich. „Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen“ – so die Worte des Heiligen Franz von Assisi. Sie wurden am Montag in der Rhein-Mosel-Halle Wirklichkeit und ließen das aktuelle Dunkel der Welt, das auch die Schulgemeinschaft des Goethe-Gymnasiums spürt und zu bewältigen versucht, ein paar Stunden lang leuchten. Gelungen ist dies durch „Menschen und Musik.“

 

Text Goethe-Gymnasium
Bilder Goethe-Gymnasium

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