"Klamms Krieg" am Goethe

Theater im Klassenzimmer

„Klamms Krieg“ – Theater in den Leistungskursen Deutsch 11/12

 

„Ich will Tote sehen!“ So hallt es durch die Gänge. Für die Lehrer heißt es dann, Markus Angenvorth und sein Ein-Mann-Theaterstück „Klamms Krieg“ ist wieder zu Gast. Dieses Mal kamen die Schüler der Deutsch-Leistungskurse MSS 11 und 12 unter der Leitung von Frau Schödl in den Genuss der Aufführung. Sie waren gleichermaßen Zuschauer und Darsteller. „Klamms Krieg“ erzählt die Geschichte vom Deutschlehrer Klamm, der von einer fiktiven Klasse für den Selbstmord eines Abiturienten verantwortlich gemacht wird. Ihre Waffe ist das Schweigen. Während Herr Klamm am Anfang noch versucht, mit gutem Zureden seine Schüler davon zu überzeugen, dass es nicht seine Schuld war, sondern er tatsächlich ein gutes Verhältnis zu ihm hatte, offenbaren sich bald die Abgründe hinter seiner Maske. Tatsächlich hatte der Lehrer dem toten Schüler die benötigten sechs Punkte bereits gegeben, aber als dieser an seiner Haustür auftauchte und ihn anflehte, ihn das Abitur bestehen zu lassen, knallte ihm Herr Klamm lachend die Tür vor der Nase zu und gab stattdessen nur 5 Punkte. Mit dem anhaltenden Schweigen der Schüler werden auch die Methoden des Lehrers schlimmer. Er betrinkt sich im Unterricht und schreit obszöne Worte aus dem Fenster. Seinen traurigen Höhepunkt und gleichzeitiges Ende findet das Stück, als Herr Klamm eine Pistole aus seiner Tasche zieht, diese entsichert und sich an die Schläfe hält. Glücklicherweise endet das Stück an dieser Stelle ohne einen weiteren Selbstmord, aber trotzdem herrscht noch sekundenlange Stille.

Markus Angenvorth spielt das Stück so eindringlich und voller Herzblut, dass sich kein Zuschauer seinem Bann entziehen kann. Es ist ein Stück, das provoziert, schockiert und vor allen Dingen auf etwas aufmerksam macht: Kommunikation, Fairness und Respekt zwischen Schülern und Lehrern ist wichtig! Das hat auch der Schauspieler selbst im Gespräch mit den Schülern deutlich gemacht. 45 Minuten konnten sie mit ihm reden, diskutieren und feststellen, dass Markus Angenvorth ganz anders ist als sein Charakter auf der Bühne. Insgesamt war es für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung, die noch lange im Gedächtnis bleiben wird!

Charlena Schnatz, DE2/ MSS11

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