Medienerziehung in Corona-Zeiten

Seit das Corona-Virus die Welt in Atem hält, ist alles anders, so auch die Medienerziehung am Goethe-Gymnasium. Wollten wir eigentlich im Frühjahr nach Ostern mit den damaligen fünften Klassen einen Medientag zum Handy durchführen, so fiel dieser wegen Schulschließung aus. Aber die Schulleitung war sich mit der Medien-AG sofort einig, dass wir nicht auf diesen Tag verzichten wollten. So haben wir den Tag am 26. August mit den jetzigen 6. Klassen nachgeholt.

Der Medientag verlief aber diesmal anders als gewohnt, da wir hausintern vereinbart hatten, alle Schülerinnen und Schüler auf eine drohende erneute Schulschließung dadurch vorzubereiten, dass alle ein Mindestmaß an Moodle-Kenntnissen aufweisen sollen, so dass alle in der Lage sind, gegebenenfalls zumindest Aufgaben einzusehen und Ergebnisse hochzuladen.

So haben wir an dem Mittwoch zunächst eine zweistündige Moodle-Einheit vorangestellt, um dann mit den Mentoren aus den 10. Klassen den Tag zu gestalten.

Das Handy stand im Mittelpunkt und schon nach der ersten Phase der Abfrage der Handy-Gewohnheiten war klar, dass Schülerinnen und Schüler heutzutage das Handy für alles Mögliche verwenden. Zu den favorisierten Möglichkeiten gehören heute WhatsApp und YouTube. Angenehm überrascht waren wir, dass viele Schülerinnen und Schüler bereits die Gefahren im Blick haben, aber im Detail noch für eine Klärung und Vertiefung dankbar waren.

So war vielen nicht bewusst, dass die eingeschaltete GPS-Funktion (Geo-Lokalisierung) Gefahren birgt. Versteckte Informationen auf Fotos können gefährlich werden, wenn diese im Netz veröffentlicht werden und sich dadurch unter Umständen ein Bewegungsprofil des Senders erstellen lässt.

Auch die von Eltern und Lehrern oft kritisierte unkontrollierte und unangemessene Handynutzung kam zur Sprache. In einem spaßig-ernsten Rollenspiel, das die Mentoren mit den Schülern auf dem Schulhof durchführten, simulierten die Schüler eine Mittagstischsituation, die durch rücksichtslosen Handygebrauch eine Kommunikation nahezu unmöglich machte… Die Mentoren aus den 10. Klassen spielten den Part der Kinder, die Sechstklässler die Eltern. Der Perspektivwechsel führte zu unmittelbaren Einsichten…

Den Abschluss bildete eine von Schülern zusammengestellte Liste mit Hinweisen zum Selbst- und Fremdschutz. Eine durchgeführte abschließende Befragung aller Schüler ergab eine überaus erfreuliche Resonanz.

 

Text Thomas Schuster
Bilder Thomas Schuster

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