Philosophie-Dozent Dr. habil. Moskopp (Universität Koblenz/Landau) zu Gast am Goethe Gymnasium Bad Ems

Der Präferenzutilitarismus Peter Singers“ war der Titel der zweistündigen Veranstaltung am Mittwoch, den 19. September 2018 im großen Musikraum des Goethe-Gymnasiums Bad Ems. Eingeladen hatte die Fachschaft Philosophie/Ethik, um den Schülerinnen und Schülern der MSS 12 und 13 Einblick in die akademische Arbeit des Privatdozenten Dr. habil. Werner Moskopp von der Universität Koblenz/Landau zu geben.

Herr Dr. Moskopp begann zunächst mit allgemein systematischen Bemerkungen zur Moral, deren Existenz man bejahen, verneinen oder in Zweifel ziehen könne. Er illustrierte dieses Grundproblem mit einer schülernahen Analogie, nämlich den im Jugendalter beliebten Freundschaftsanfrage, ob die Dame des Herzens mit einem „gehen wolle“: ja – nein – vielleicht. Damit war bei den Schülern die anfängliche Scheu vor einem Universitätsdozenten verflogen, signalisierte er doch damit, dass er in der Lage war, sich in die Denkweise von Schülern hineinzuversetzen.

Nach allgemeinen Bemerkungen zum Utilitarismus klassischer Prägung (Bentham und Mill) ging er dann zu dem umstrittenen Präferenzutilitaristen Peter Singer über. Der australische Philosoph war schon in den 80er Jahren durch seine Thesen zum Personenbegriff berühmt geworden, schnell jedoch auch einer intellektuellen Hetzjagd ausgesetzt, da eine einseitige Lektüre begleitet war von Verdächtigungen und Unterstellungen.

Dr. Moskopp bemühte sich, ein faires Bild der Ethik Singers zu zeichnen, ohne die problematische Seite zu verschweigen. Singers größtes Verdienst ist wohl sein Bemühen um Tierrechte, vor allem für die Primaten, also den Menschenaffen, denen er den Personenstatus zuerkennen will. Die Schülerinnen und Schüler beteiligten sich rege an der Diskussion, stellten sowohl interessierte als auch kritische Fragen und konnten auch nach dem Ende der Veranstaltung noch auf dem Schulhof weitere Details mit dem Dozenten klären. Dazu beigetragen hat ohne Zweifel die humorvolle, sachkundige und originelle Art des Vortrags, der immer wieder durch Schülermeldungen unterbrochen und aufgelockert wurde. Die Resonanz war einhellig positiv und auch dem Dozenten schien die Arbeit Spaß gemacht zu haben.

Thomas Schuster

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