Schuman-Austausch am Goethe-Gymnasium

Claire-Skadi Matl (10c) und Noemi Prada Palacios (9c) haben am Schüleraustausch über das Schuman-Programm teilgenommen und sind nach Belgien und Frankreich gefahren.

Claire-Skadi berichtet:

„Nachdem unsere Klasse aufgrund der Corona-Pandemie nicht am Austausch mit unserer Partnerschule teilnehmen konnte, war ich zunächst sehr enttäuscht. Umso mehr freute ich mich, als Frau Franke, meine Französischlehrerin, auf mich zukam und mir nahelegte, mich für das „Schuman-Programm“ zu bewerben. Ich war total aufgeregt und hätte nie gedacht, dass eine so tolle Erfahrung möglich ist!

Das Programm sieht vor, dass die Austauschpartner jeweils zwei Wochen in den Familien verbringen und den Schulalltag kennenlernen. Die Begegnungen finden unmittelbar nacheinander statt. So kam Clothilde zuerst für zwei Wochen zu mir nach Deutschland und ich fuhr danach zwei Wochen zu ihr nach Belgien. Sie war supernett und wir, meine Familie und ich, kamen ausgesprochen gut mit ihr klar. Dass es ihr gut gefallen hat, zeigte sich darin, dass sie gar nicht mehr nachhause wollte und einen süßen Abschiedsbrief hinterlassen hat. Wir haben viel mit ihr unternommen, waren in Köln, waren viel draußen unterwegs und sind zur Lorelei gewandert. Alle Aktivitäten hier aufzuzählen, würde jedoch den Rahmen sprengen.

Clothilde wohnt in Liège in Belgien. Ihre Schule heißt Sainte Veronique. Die Klasse hat mich sehr nett empfangen und immer mal wieder Kontakt zu mir aufgebaut. Wir haben Brüssel besucht und wir waren Rudern. Gleich beim ersten Rudern musste ich SEHR spontan auf ein Interview antworten, was gar nicht so schwer, sondern auch lustig war. Die Erfahrung des Ruderns fand ich so schön, dass ich damit sogar in Bad Ems anfangen werde. Insgesamt hat mir der Austausch in Bezug auf meine Selbstfindung sehr geholfen und ich sehe vieles positiver und bin offener.

Zudem war ich echt überrascht, als ich nachhause kam und fast fließend Französisch sprechen konnte. Das Gefühl des Heimwehs hatte ich kaum. Dazu hat man normalerweise auch gar keine Zeit, weil man in Belgien – wie auch in Frankreich - von 8:15 Uhr bis manchmal 17:00 Uhr in der Schule ist. Allerdings war dieser ungewohnte Alltag für mich durch die Vielzahl neuer Erfahrungen auch anstrengend.

Interessant war, dass die Schüler an dieser Schule sogar Chinesisch lernen können! Insgesamt haben sie nur 12 Jahre Schule. Beneidenswert, nicht? Die Ausstattung der Schule war im Vergleich zum Goethe-Gymnasium jedoch recht dürftig.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser Austausch mit das Beste ist, was ich bis jetzt erlebt habe, und ich kann einen Austausch jeglicher Art nur empfehlen. Es macht unheimlichen Spaß, und ich und Clothilde wollen uns unbedingt wiedersehen. Meine Französischkenntnisse haben sich verbessert und ich habe mehr gelernt, als ich erwartet hatte.

Also bewegt euch und sagt nicht immer: „Ach Französisch ist doof, das ist so kompliziert!“ Es kann auch Spaß machen und so ein Austausch ist einfach Gold wert! Seid mutig und macht, was euch gefällt! Es muss nicht unbedingt Frankreich oder Belgien sein, aber vielleicht die USA oder ein anderes Land! Aber ein Tipp: Es ist vielleicht schwieriger, aber reist möglichst allein in eine Gastfamilie, damit ihr gezwungen seid, die Fremdsprache zu sprechen. Mit Freunden ist es sicher einfacher, aber man lernt niemals so viel, wie wenn man sich allein durchschlägt! Und glaubt mir, es ist überhaupt kein Problem, wenn fast niemand Deutsch spricht! Und ihr schafft das, wenn ihr euch traut! In ein paar Monaten geht es dann für mich und meine Stufe nach Eastbourne. Andere Länder und deren Kultur und Sprache zu erkunden, ist einfach super!

Alors, faites vos valises !!!“    

Claire-Skadi Matl, Klasse 10c

 

Auch Noemi bestätigt diese positiven Erfahrungen:

„Der Austausch mit meiner Partnerin Flavia nach Sarrebourg war eine tolle Erfahrung und ein kleines Abenteuer. Er hat mich sehr geprägt. Ich habe dabei neue Freunde gewonnen und konnte den Alltag und die Gewohnheiten in einer französischen Schule kennenlernen.

Ich würde den Austausch jedem empfehlen, der offen für Neues ist und sich gut anpassen kann!“

Noemi Prada Palacios, 9c

 

 

Text

Claire-Skadi Matl, Klasse 10c
Noemi Prada Palacios, 9c

Bild Matthias vom Dorp

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