Sozialpraktikum? – na klar!

Trotz aller coronabedingt widriger Umstände und vieler zuvor geäußerter Bedenken fand an unserer Schule das Sozialpraktikum für die MSS 11 statt!

Vom 10. bis zum 14. Januar 2022 absolvierten etwas mehr als zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler der Stufe ihr Praktikum im sozialen Bereich zum Beispiel in Grundschulen, Kindergärten, Physio- und Logopädiepraxen, aber auch im Dritte Welt Laden, in der Jugendarbeit oder im Betreuungsbüro. Erwartungsgemäß konnten nur Wenige einen Platz in sonst für diese Art von Praktikum üblichen Institutionen wie z. B. Krankenhäusern, Rehaeinrichtungen oder Seniorenheimen ergattern.

Rund um das Praktikum haben die Schülerinnen vielfältige Erfahrungen gemacht, so dass „das Sozialpraktikum zu einer Erfahrung geworden ist, die man nicht so schnell vergisst“ (Originalzitat aus den Feedbackgesprächen in der Schule). Bereits die eigenständige Suche nach einem Praktikumsplatz erforderte in diesem Durchgang besonderes Durchhaltevermögen und Engagement, da viele Institutionen coronabedingt Absagen erteilen mussten. Wer eine Zusage bekommen hatte, konnte in den jeweiligen Beruf hineinschnuppern und erkannte – laut Aussagen der Schülerinnen und Schüler-,

  • dass soziale Berufe viel mehr Anerkennung und Respekt verdient haben als sie bekommen und dass sie sehr wichtig sind;
  • dass sehr viel mehr hinter der Kulisse der Berufe steckt als nur Spielen und Sprechen (beispielsweise in Kindergarten oder Schule);
  • dass man durch ein Praktikum einen kurzen Einblick in das Berufsleben gewinnen kann. So gelangten einige zur Ansicht, dass ein Beruf im sozialen Bereich das richtige Berufsfeld für sie ist, während andere dagegen ganz eindeutig bekannten, dass eine solche Tätigkeit für sie aus verschiedenen Gründen nicht vorstellbar sei;
  • dass in vielen dieser Berufe Teamarbeit notwendig ist und man viel Verantwortung zu übernehmen hat;
  • dass im zwischenmenschlichen Bereich soziale Umgangsformen sowie Offenheit und Geduld absolut wichtig sind;
  • dass es sehr lohnenswert ist, das eigene Konsumverhalten und den Umgang mit unserer Umwelt auf den Prüfstand zu stellen und zu überdenken.

Auch stellten die Praktant*innen schnell fest, dass das Arbeitsleben vielfältige Anforderungen an sie stellt. So wurden persönliche Kompetenzen wie z.B. Zuverlässigkeit, Ausdauer, Kritikfähigkeit und Flexibilität genauso gefordert wie soziale Fähigkeiten (beispielsweise Kooperationsbereitschaft). Diese Fähigkeiten wurden auch am Ende des Praktikums durch die Betreuer/innen in den Institutionen im Rahmen eines Feedback-Bogens beurteilt, der in der Schule ebenso vorzulegen war wie ein Praktikumsbericht.

Wieder zurück in der Schule, meldeten die Schülerinnen und Schüler zurück, dass sie sich in der einen Woche neuen Herausforderungen stellen und diese meistern durften, worauf sie stolz seien. Für das eigene Leben konnten viele Erkenntnisse mitnehmen z.B. über den Stellenwert von Gesundheit und Lebensqualität. „Der in diesem Jahr sehr große Aufwand hat sich wieder einmal gelohnt. Die positiven Rückmeldungen der Praktikantinnen und Praktikanten bestärken uns darin, das Sozialpraktikum auch in den nächsten Jahren anzubieten", so die Koordinatorin Martina Groß.

Die Kolleginnen und Kollegen, die sich telefonisch in den Institutionen nach den Praktikantinnen und Praktikanten erkundigten, erfuhren sehr viel Positives über unsere Schülerinnen und Schüler. Es fielen Äußerungen wie z.B. „die beste Praktikantin seit langem“ oder „der Schüler ist sehr interessiert und motiviert und sieht selbst die Arbeit.“

So ist festzuhalten, dass der Einsatz für Menschen, die im Alltag Unterstützung benötigen, eine wichtige Erfahrung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sozialpraktikum ist.

 

Text Martina Groß

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