Suchtprävention

Erlebnispädagogik in der Suchpräventions-AG

Am Donnerstag, 07.11.19, trafen sich die Schülermultiplikatoren der Suchtpräventions-AG der 8. und 9. Jahrgangsstufe in der Turnhalle, um verschiedene praktische Übungen zum Kennenlernen, zur Vertrauensbildung und Stärkung des Selbstbewusstseins durchzuführen.

Zunächst musste eine Kleingruppe, bestehend aus Schülern verschiedener Klassen und Jahrgangsstufen, mit verbundenen Augen einen Hindernisparcours überwinden. Zielsetzung war – neben dem erfolgreichen Absolvieren des Parcours – vor allem Kommunikation, Hilfestellung und Rücksichtnahme innerhalb der Gruppe zu üben. Erst, wenn alle Gruppenmitglieder ein Hindernis überwunden haben, konnte der Parcours weiter durchlaufen werden.

In weiteren Gruppenübungen wurde neben der Förderung der Kreativität vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl, aber auch das Vertrauen in die Gruppenmitglieder gestärkt.

Bei einer Übung stellten sich die Teilnehmer im Kreis auf, die Arme wurden untergehakt und jeder zweite muss sich nach hinten fallen lassen. Nur, wenn das Vertrauen vorhanden ist, kann diese Übung funktionieren.

Bei einer weiteren Übung mussten verschiedene Gegenstände, Zahlen und Buchstaben von der gesamten Gruppe nachgestellt werden. Auch dies erfordert Zusammenarbeit, Zusammenhalt und Kommunikationsfähigkeit sowie Kompromissfähigkeit.

Nach eineinhalb Stunden ging ein interessanter und abwechslungsreicher Nachmittag zu Ende.

 

 

Text

Vanessa Kaiser

Bilder

Vanessa Kaiser

 

 

Suchtprävention am Goethe-Gymnasium

Die Suchtprävention ist im schulischen Rahmen ein Teilbereich, der das soziale Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler unterstützt. Aus den vielfältigen Konzepten, die es an Schulen gibt, haben wir (die Beratungslehrerinnen der Schule) uns für ein Konzept entschieden, bei dem Schülermultiplikatoren zur Suchtprävention ausgebildet werden. Wir gehen davon aus, dass bei einem so sensiblen Thema Schüler untereinander besser über Informationen, Hilfen oder auch Einstellungen kommunizieren können.

Das Konzept besteht aus zwei Einheiten:

1. Das Schülermultiplikatoren-Seminar

Dazu müssen sich die Schüler aus der Jahrgangsstufe 7 nach einer Informationsveranstaltung bewerben. Es können im Schnitt 5 – 7 Schüler pro Klasse mitfahren. Das Seminar findet an drei Tagen außerhalb der Schule unter der Leitung des Arbeitskreises „Suchtprävention“ des Rhein-Lahn-Kreises in Zusammenarbeit mit der Kreisjugendpflege und dem Diakonischen Werk statt. In der Regel begleiten drei Lehrer die Schüler auf diese Fahrt. Das Seminar beinhaltet Informationen über Suchtmittel, Suchtverläufe, Gründe für Süchte und gibt Hilfestellung, sodass es erst gar nicht zu einer Sucht kommt. Die Stärkung der Gruppe und der eigenen Persönlichkeit wird durch erlebnispädagogische Übungen unterstützt.

Nach der Teilnahme an diesem Seminar geben die ausgebildeten Multiplikatoren ihre Kenntnisse im Rahmen eines Suchtpräventionstages an ihre Klassenkameraden weiter.

2. Die Suchtpräventions-AG

Nach der Ausbildung treffen sich die Multiplikatoren während des 8. und 9. Schuljahres in regelmäßigen Abständen, um verschiedene Themen rund um die Suchtprävention zu behandeln. Es werden Referenten von außen eingeladen und Plakate zu verschiedenen Themen wie Alkoholmissbrauch, Essstörungen oder Drogen erstellt. Des Weiteren sind auch regelmäßige Teilnahmen an kreativen Wettbewerben (Be Smart, don’t start / Deutsche Lungenstiftung / etc.), Film- oder Fotoprojekte Bestandteil der AG, um eine Nachhaltigkeit bei den Schülern zu erreichen. Neben den inhaltlichen Aspekten liegen auch der Erwerb und die Festigung methodischer Kompetenzen (u. a. Präsentations- und Arbeitstechniken) im Fokus.

Zudem arbeiten die Multiplikatoren diverse Themen so auf, dass sie diese mit ihrer Klasse im Unterricht thematisieren und damit einen Einblick in die Suchtproblematik geben können. Beispielsweise wird im Rahmen der Alkoholprävention ein Rauschbrillenparcours durchgeführt, der die Gefahren und Risiken des Alkoholgenusses, auch im Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr — als Fußgänger so wie als Autofahrer — thematisiert.

Ziel des Konzeptes ist es, dass alle Schüler, die über zwei Jahre regelmäßig die AG-Stunden besuchen, am Schluss ein Zertifikat erhalten, in dem ihnen ihre besondere Qualifikation bescheinigt wird, welche sich bei späteren Bewerbungen als vorteilhaft erweist.

Sowohl das Seminar als auch die AG-Stunden unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung, um das Konzept für das Goethe-Gymnasium zu optimieren. Die teilnehmenden Schüler werden in die Planung und Durchführung der Stunden einbezogen.

Weitere Projekte der Suchtpräventions-AG

Über die Multiplikatorenausbildung und die Suchtpräventions-AG hinaus veranstaltet das Suchtpräventionsteam diverse Veranstaltungen für die höheren Klassen 10 und 11. Im Rahmen der Tour des Lebens ist es uns möglich, Experten für die 10. Jahrgangsstufe einzuladen, welche dann einen themenspezifischen Vortrag zu „Alkohol- und Drogen“ halten.

Darüber hinaus setzen wir unser Präventionskonzept in der Jahrgangsstufe 11 in Zusammenarbeit mit der Polizei Bad Ems fort. Diese unterstützt uns gerne bei einer Informationsveranstaltung für die angehenden Führerscheinneulinge und erläutert Gefahren, Gesetze und rechtliche Regelungen und Maßnahmen bei Alkohol- und Drogenkonsum unter anderem bei der Teilnahme am Straßenverkehr.

 

Das Suchtpräventionsteam

V. Kaiser, P. Lauermann

 

Zurück