Taizé – eine Erfahrung

Anfang Mai besuchten acht Schülerinnen des Goethe-Gymnasiums und des Leifheit-Campus mit zwei Lehrkräften den kleinen Ort Taizé, der sich im Südosten Frankreichs (Burgund) befindet. Taizé ist bekannt für seine Jugendtreffen unter der Leitung einer ökumenischen Brüderschaft. Hier erlebten die Lernenden eine einzigartige Zeit und nahmen viele Erfahrungen mit.

Neben den drei Gottesdiensten, die täglich stattfanden, wurde viel gesungen und miteinander gespielt. Morgens gab es immer eine Einführung in einen Bibeltext durch einen der Brüder der Gemeinschaft. Die Großgruppe, in der Jugendliche aus vielen Ländern waren, teilte sich dann in mehrere Kleingruppen auf, in der man miteinander überlegte, was das mit einem selbst zu tun hatte.

Wer jedoch denkt, Taizé sei nur ein Treffpunt für gläubige Menschen, hat sich vollkommen geirrt. Gemeinsam und auch einzeln lernten die Schülerinnen viele Menschen unterschiedlicher Nationen kennen und unterhielten sich in verschiedenen Sprachen. Die Sprachenvielfalt wurde auch im Gottesdienst bemerkbar, denn jeder sang in seiner eigenen Sprache und in einer eigenen Tonlage. Durch die großräumige Kirche entstand dadurch ein wundervoller Klang der Gesänge.

Eine Schülerin erzählt, dass sie sich zu Beginn der Reise als nicht religiös verstand. Ihr Ziel der Fahrt war es, einen freien Kopf zu bekommen. Durch den strukturierten Tag und die vielen Aktivitäten verbrachte sie viel Zeit im Freien und schaltete schließlich ihr Handy aus. Den Gottesdienst empfand sie als eine ruhige Zeit, in der man zu sich selbst finden und seinen Gedanken freien Lauf lassen konnte. Auch die festen Zeiten für die Mahlzeiten wurden schnell zur Gewohnheit. Obwohl die Betreuer für fast 3.000 Menschen zu kochen hatten, bekam jeder genug zu essen. Trotz der wenigen Tage in Frankreich lernte die Schülerin, das zu schätzen, was man bereits hat. Und auch wenn es nur wenig ist, was man besitzt, sollte man diese Dinge dennoch würdigen.  

Eine andere Schülerin berichtet, dass sie aufgrund ihres christlichen Glaubens Taizé besuchen wolle. Jedoch merkte sie schon am ersten Tag, dass Taizé nicht nur aus Beten und Gläubigsein bestand, sondern eher darin, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, zu sich selbst zu finden und eben Gott darin einzubeziehen. Neben dem Helfen bei verschiedenen Aufgaben lernte die Schülerin viel über sich und über ihre eigenen Gefühle. Auch bei ihr wurden die Zeiten der Gottesdienste und der Mahlzeiten schnell in die eigene Tagesroutine integriert. Während der Arbeit in Kleingruppen wurde ihr immer mehr klar, was dieser Ort eigentlich bedeutet und wie magisch es dort sein konnte.

Als auf der Abreise sogar Tränen flossen, wurde jedem klar, wie viel man aus der Woche in Taizé mitgenommen hatte. Jeder hatte etwas anderes gelernt oder musste Menschen verlassen, die einem in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen waren.

Danke an Frau Flöthner und Herrn Bomhard, die diese Reise möglich gemacht haben.

 

Text Nora Haupt (Goethe-Gymnasium) und Zoe Hannig (Leifheit-Campus)
Bild Markus Bomhard

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