Zeitzeugin Henriette Kretz am Goethe-Gymnasium

Am 15. Oktober 2018 erhielt das Goethe-Gymnasium Besuch von Henriette Kretz. Sie sprach als Zeitzeugin vor Geschichtskursen aus den Stufen der MSS 11-13 über ihre Kindheit während der NS-Herrschaft.

Frau Kretz wurde 1934 in der damals polnischen Stadt Stanislawów (heute Iwano-Frankiwsk in der Ukraine) geboren und erlebte zunächst eine unbeschwerte Kindheit. Dies änderte sich mit der Besetzung ihrer Heimat durch deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg: Henriette und ihre Familie waren Juden. Frau Kretz berichtete von Erfahrungen, die für Schülerinnen und Schüler heute kaum mehr vorstellbar sind. Sie musste mit ihrer Familie in ein Ghetto umsiedeln, sich immer wieder verstecken und mitansehen, wie ihre Eltern erschossen wurden. Schließlich fand sie Zuflucht in einem von katholischen Nonnen geleiteten Waisenhaus. Sie überlebte.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sichtlich berührt und beeindruckt von diesem Schicksal, das die schrecklichen Auswirkungen der NS-Herrschaft und NS-Ideologie am Beispiel eines kleinen Mädchens verdeutlicht.

 

Julia Krambrich

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