Erwachsen werden

Ein Programm für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I zur Förderung der sozialen Kompetenz und der Persönlichkeit

Neben dem Elternhaus ist die Schule der wichtigste Ort, an dem eine breit angelegte Förderung der kindlichen bzw. jugendlichen Persönlichkeit stattfinden kann, weil man hier fast alle Kinder und Jugendlichen in ihrer sozialen Einheit erreichen und so die sozialen Normen der Gruppe beeinflussen kann. Soziale Kompetenzen sind nicht zu verwechseln mit „gutem Benehmen“ (schließt es aber auch nicht aus!). Wir sehen Menschen als soziale Wesen mit dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Soziale Kompetenzen sind Verhaltensweisen, Einstellungen und Fähigkeiten, die helfen, sich in konkreten Lebenssituationen mit anderen Menschen in positiver Weise zurechtzufinden, das gemeinsame Wohlbefinden zu erhöhen und Stress zu verringern.

Im Laufe der letzten Jahre sind in der Lehrerausbildung – neben den fachlichen – vor allem pädagogische Kompetenzen und psychologisches Einfühlvermögen in den Blickpunkt gerückt. Ein von der Kultusministerkonferenz besonders stark betontes Ziel der Schule ist die Vermittlung und der Erwerb sozialer Kompetenzen.

Durch das über viele Jahre bewährte Programm „Erwachsen Werden“ wird genau das an unserer Schule umgesetzt und zwar durch viel Theorie, aber mindestens genauso viele in der Praxis bewährte und wissenschaftlich evaluierte Konzepte.

Gemäß des schulischen Leitbildes werden durch „Erwachsen Werden“  insbesondere folgende Werte vermittelt:

  • Eine angemessene Selbsteinschätzung.
  • Die Fähigkeit zu reflektiertem Handeln.
  • Toleranz, Achtung und Respekt vor anderen Menschen.
  • Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen.
  • Soziale Integration und soziales Engagement
  • Die Entscheidung für ein Leben ohne Sucht und für einen maßvollen, kontrollierten Umgang mit legalen Genussmitteln.

„Erwachsen Werden“ hat sich zum Ziel gesetzt, die persönlichen, sozialen und kommunikativen Kompetenzen junger Menschen zu fördern, indem z.B. …

  • das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl durch Bewusstmachung und Anerkennung der persönlichen Qualitäten gestärkt wird.
  • eigene Werte, Normen und Ziele gefunden werden und sich mit vorhandenen Werten und Normen kritisch auseinandergesetzt wird.
  • der bewusste und angemessene Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen gefördert wird.
  • die Kritikfähigkeit sich selbst und der Gruppe gegenüber gefördert wird, um Vorurteilen und negativem Gruppendruck widerstehen zu können.
  • durch die Einbindung in eine Gruppe Gleichaltriger die Fähigkeit zur Gemeinschaft auch mit Andersdenkenden und Menschen fremder Kulturen gestärkt wird.

Da sich die Rolle des Lehrers in solch einem handlungsorientierten Konzept erheblich von den traditionellen Unterrichtsmethoden unterscheidet, werden an unserer Schule Lehrer für die Umsetzung in Klassen professionell vorbereitet, so dass die notwendigen Techniken wie ein modellhafter Unterricht, Rollenspiele, positive Verstärkung und Rückmeldung auch altersgerecht im Präventionsunterricht angewendet werden können.