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Schülerzeitungen am Goethe-Gymnasium — einst und jetzt

Periodisch erscheinende Schülerzeitungen bilden seit jeher neben „Bierzeitungen“ der Abiturienten und 10. Klassen ein belebendes Element im Schulleben. Vielleicht gibt das folgende Kaleidoskop aus beinahe 70 Jahren Euch heutigen SchülerInnen den Anschub, mal wieder eine Schülerzeitung am GG zu starten!

Die Penne wurde Ostern 1952 von der „Schülermitverwaltung“ gegründet und bestand als Mitglied der „Jungen Presse RLP“ mindestens bis 1958. Sie ist damit die älteste an unserer Schule – zumindest für die Nachkriegszeit. Auf grobem Holzpapier in einer Auflage von bis zu 600 (!) hektographiert, besticht sie mit gelungenen Graphiken; z.B. Titelbilder, Werbeanzeigen, Porträts etc. Sie berichtet u.a. über die Erlebnisse eines Heimkehrers aus siebenjähriger russischer Kriegsgefangenschaft, den Schülerbesuch des FDP Landesparteitages im immer noch französisch besetzten Saarland 1954, vom Besuch der Weltausstellung in Brüssel (!) – 1958 die erste nach dem II. Weltkrieg. Daneben werden die Korbballmeisterschaften – der in Deutschland noch ziemlich neue Basketball – ebenso besprochen wie Leichtathletikkämpfe, Hallen- und Feldhandballturniere oder besuchte Jazz-Konzerte.

Auch @altpapier konnte zu DM-Zeiten 1997 im DINA5 Format weniger durch seine Druckqualität als durch seine originellen Beiträge überzeugen. Aus heutiger Sicht lassen sich Anfänge der „Digitatur“1 in einem Interview mit Direktor Dr. Schwarz erkennen: nur wenige Jahre nach der Einführung des Internets in Deutschland zunächst an den Universitäten konnte der wackere Schulmann alten Schlages die drängenden Schülerforderungen mit dem pädagogischen Schlagwort „Interneterziehung“ vorerst noch eindämmen. In der Schülerredaktion befand sich übrigens ein gewisser Andi FISCHER.

 

 

 

1 Der Autor erlaubt sich, seine Wortneuschöpfung für die zunehmende Beherrschung von Leben und Intellekt des Menschen hier anzubringen.

 

Aus diesem Jahrhundert stammen die ebenfalls kurzlebigen Klartext von 2001 und Spick-Zettel von 2003. Neben den witzigen und kritischen Schülerartikeln sticht hier der sachlich gehaltene Bericht über den Unfalltod einer Schülerin der Schiller-Schule auf dem Weg zur Schule am 10. Februar 2003 heraus. Unser ehemaliger Kollege Dr. Maier, der gerade auf dem Weg zum GG war, konnte keine Erste Hilfe mehr leisten, wie er später schockiert im Lehrerzimmer berichtete.

Die Penne, 1957

Spick-Zettel, 2001

Klartext, 2003

 

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